Vielen Dank für die Übersetzung an Bettina Salzmann-Wode

 

Hier die offizielle Stellungnahme der Welsh Corgi League UK zu DM beim Corgi.

Dieser Artikel dient der Beantwortung der vielen Kommentare in den sozialen Medien DM ( Degenerative Myelopathie) betreffend.
Wir sind uns über das Auftreten der Erkrankung im Klaren und haben über Jahre die Forschung dazu beobachtet, insbesondere im Hinblick auf die Erarbeitung eines gesicherten Testverfahrens.
Das gibt es derzeit nicht.
Bis zur Entwicklung eines belastbaren Test, raten wir den Züchtern von einer Testung ab
Da die Rasse schon lange mit dieser Erkrankung zu tun hat, wurde insbesondere in den USA dazu geforscht.
DM führt bei älteren Corgis dazu, dass diese ihre Hintergliedmaßen (aufgrund einer Lähmung) nicht mehr nutzen können.
Das verantwortliche Gen für DM wurde bereits identifiziert.
Es könne sich folgende Testergebnisse ergeben: 1. Frei, 2. Träger und 3. risikobehaftet, in dem Sinne, das die Krankheit ausbrechen könnte.
Derzeit wird davon ausgegangen, das die Testergebnisse, besonders die von 3.', lediglich die Möglichkeit einer manifesten Erkrankung darstellen. (Sprich ein auf DM/DM getestete Corgi muss nicht zwangsweise erkranken.)
Die einzige Methode einer gesicherten Diagnostik ist die postmortale Untersuchung des Rückenmarks. Eine gesicherte Diagnose zu Lebzeiten ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht möglich.
Rückfragen bei einem hochdotierten Züchter aus den USA bezüglich Testung auf DM, wurden von diesem unter den oben genanten Gründe verneint.
96% aller getesteten Pembrokes (in den USA) sind als positiv getestet, davon sind aber nur 6% nachweislich an DM erkrankt.
Daraus ergibt sich die Erkenntnis, dass es noch weitere Faktoren geben muss, die zum Ausbruch der Erkrankung führen ("Multifaktoren"). Und dafür gibt es noch keine Testverfahren.
Nichtsdestotrotz geht die Forschung weiter und es wird hoffentlich bald einen belastbaren Gentest geben.
Der in den USA sehr bekannte Genforscher und Veterinär Dr. Jerry Bell, wird folgendermaßen zitiert:"Jeder, der seine Zuchtplanung auf die DM-Gentestergebnisse aufbaut, ist dumm!"

Die Welsh Corgi League unterstützt in Zusammenarbeit mit dem Kennel Club und dem Animal Heath Trust, das Projekt "give a dog a gnome " ( gib dem Hund ein Gen)........
U.a. ist Prof. Gary Johnson, Neurologe an der Universität von Missouri, an dem Projekt beteiligt.
Auch er ist der Meinung, dass das Testen von Zuchthunden und Welpen, in die Richtung geht " das Badewasser mit dem Baby aus zu kippen " sprich: zu übertrieben.

Bandscheibenerkrankungen können vergleichbare Symptome wie DM aufweisen. Wie vorher schon gesagt, ist ein eindeutige Diagnose nur nach dem Tod möglich.
DM wird als eine, sich im Laufe der Zeit, verschlechternde Rückenmarkserkrankung bei älteren Hunden beschrieben.
Eine rezessive Genmutation wurde bereits für die Erkrankung identifiziert.
Es gibt Hinweise darauf, dass es beim Auftreten von zwei Allelen ( jeweils eines väterlicherseits und mütterlicherseits vererbt), zur Ausbildung einer DM kommen kann.

Dies muss aber nicht zwingend passieren. Aber auch bei einem genetisch freien Hund, kann die Entwicklung einer DM nicht ausgeschlossen werden.

Folgende Kombination können auftreten:
Gesunder Hund (N/N) = Tested Genetically Normal = ohne Mutationen, DM-frei
Träger, bzw. gefährdeter Hund (N/P) = Tested Genetically Carrier = Heterozygote, der eine Mutation überträgt und nur ein sehr geringes Risiko an DM zu erkranken
Betroffener Hund (P/P) = Tested Genetically Affected = rezessiver Homozygote, der beide Mutationen im Gen trägt und das Risiko an DM zu erkranken

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DM ist genetisch schwierig zu beurteilen und stellt ein globales Problem in der Züchtergemeinschaft dar.
Daher sollten erst einmal belastbare Diagnosemöglichkeiten vorliegen, bevor übereilte Entscheidungen getroffen werden.